Blutdruck messen: Anleitung in wenigen Schritten

Bei jungen, gesunden Menschen wird der Blutdruck bei ärztlichen Routineuntersuchungen gemessen. Mit zunehmendem Lebensalter oder wenn Risikofaktoren vorliegen, wird zu jährlichen oder halbjährlichen ärztlichen Messungen geraten. Menschen ab dem Alter von 50 Jahren sowie Personen, die unter Bluthochdruck leiden, sollten ihren Blutdruck zusätzlich regelmäßig zu Hause kontrollieren. Den Blutdruck richtig zu messen, ist nicht schwer – um aussagekräftige Werte zu erhalten, sollten allerdings einige Hinweise beachtet werden.

Automatische Blutdruckmessgeräte erleichtern die Handhabung beim Blutdruckmessen. Doch die Auswahl an Blutdruckmessgeräten auf dem Markt ist groß. Eine Möglichkeit der Orientierung bietet die Deutsche Hochdruckliga (DHL): Sie vergibt das sogenannte DHL^®-Prüfsiegel für Blutdruckmessgeräte und Apps, deren Qualität im Zertifizierungsprozess geprüft wurde. In bestimmten Fällen – zum Beispiel bei einer Herzrhythmusstörung – sollte die geeignete Methode zum Blutdruckmessen mit dem ärztlichen Personal abgesprochen werden.

Wie häufig der Blutdruck gemessen werden soll, hängt von der individuellen gesundheitlichen Situation ab und wird in ärztlicher Beratung empfohlen. Bei Vorerkrankungen aber einem stabilen Blutdruck kann es zum Beispiel ausreichen, diesen einmal pro Tag zu überprüfen. Bei Bluthochdruck wird empfohlen, den Blutdruck täglich morgens und abends zur selben Tageszeit zu messen. Wer Blutdrucksenker einnimmt, sollte die Messung vor der Einnahme der Medikamente durchführen.

Um den richtigen Arm fürs Blutdruckmessen ausfindig zu machen, müssen Vergleichsmessungen an beiden Armen durchgeführt werden. Normalerweise geschieht das in der ärztlichen Praxis, um im Anschluss daran festzulegen, an welchem Arm die regelmäßigen Blutdruckmessungen ab jetzt erfolgen sollen. Möchte man den Vergleich für die Selbstmessung zu Hause durchführen, gilt: Es eignet sich der Arm am besten für die Blutdruckmessung, an dem beim Vergleich der höhere Wert gemessen wurde.

Bevor der Blutdruck zu Hause selbst gemessen wird, sollten Sie fünf Minuten entspannen. Unmittelbar davor sind körperliche Anstrengungen wie Sport oder der Konsum von Kaffee zu vermeiden. Am besten Sie setzen sich fünf Minuten gemütlich in einer ruhigen Umgebung hin: Sprechen Sie nicht, telefonieren Sie nicht, schauen Sie nicht in den Fernseher und hören Sie keine Musik.

Für die Blutdruckmessung sollten Sie sich auf einen Stuhl setzen und die Füße parallel auf dem Boden aufstellen. Überkreuzen oder überschlagen Sie nicht die Beine, das könnte die Werte verfälschen. Lehnen Sie Ihren Rücken an der Stuhllehne an. Den Unterarm legen Sie auf einem Tisch ab. Befreien Sie Ihren Arm von Kleidung, da die Blutdruckmanschette auf der unbekleideten Haut angebracht wird.

Bringen Sie nun die Oberarmmanschette an: Der Verschluss sollte sich an der Außenseite des Oberarms befinden, der aufblasbare Teil an der Innenseite und der Schlauch in Richtung Hand führen. Die Oberarmmanschette sollte etwa zwei bis drei Zentimeter über der Ellenbeuge enden und ist normalerweise automatisch auf der richtigen Höhe – nämlich der Höhe des Herzens. Handgelenk-Blutdruckmessgeräte müssen Sie selbst noch auf Herzhöhe bringen, zum Beispiel durch das Unterlegen eines Handtuchs.

Starten Sie nun das Gerät je nach Angaben des Herstellers. Die Manschette wird sich aufblasen, sodass die Blutzufuhr im Arm kurz abgeklemmt wird. Im Anschluss wird die Luft langsam wieder abgelassen. Das Gerät zeigt Ihnen an, wenn die Messung abgeschlossen ist. Während der Blutdruck ermittelt wird, sollten Sie still sitzen bleiben. Bewegungen, Husten oder Sprechen sind während dieser Zeit zu vermeiden.

Es kann ratsam sein, die Blutdruckmessung zu wiederholen – in der Regel zwei bis drei Mal hintereinander mit einem jeweiligen Abstand von einer Minute. Welche Werte für die regelmäßigen Kontrollen eines Bluthochdrucks und die Werteübermittlung an die ärztliche Praxis notiert werden sollen, wird am besten vorab besprochen. Es kann zum Beispiel gewünscht sein, den Wert der zweiten Messung zu notieren oder den Durchschnittswert der zweiten und dritten Messung. Die Werte können in einem Blutdruckpass oder einer App festgehalten werden.

Während beim Blutdruckmessen in einer ärztlichen Praxis aufgrund der möglichen Aufregung vor Ort ein Wert von 140/90 mmHg bei Einzelmessungen nicht als besorgniserregend gilt, gibt es für das Blutdruckmessen zu Hause einen anderen Grenzwert. Ist der Wert eines gesunden Menschen bei mehrfachen Blutdruckselbstmessungen gleich oder höher 135/85 mmHg sollte man sich ärztlich beraten lassen. Wird anschließend zum Beispiel nach einer 24-Stunden-Langzeitblutdruckmessung letztendlich tatsächlich Bluthochdruck diagnostiziert, lässt sich dieser durch geeignete Therapien gut behandeln.