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Herzinfarkt: Die 12 größten Risikofaktoren
Je mehr Herzinfarkt-Risikofaktoren vorliegen, desto größer ist die Gefahr, dass sich daraus gesundheitliche Folgen für das Herz-Kreislaufsystem entwickeln. Leider hat man potenzielle Ursachen wie Alter und Geschlecht nicht selbst in der Hand. Aber es gibt durchaus eine Reihe von Faktoren, die jeder Mensch beeinflussen kann, um seine Gesundheit zu schützen. So gefährlich sind Rauchen, Übergewicht und weitere Risikofaktoren wirklich!
Rauchen als Herzinfarkt-Risikofaktor
Nikotinkonsum gehört unter anderem durch seine gefäßverengende Wirkung und die Steigerung des Blutdrucks zu den größten Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Laut der Deutschen Herzstiftung hat Rauchen für die Entstehung von Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt eine noch größere Bedeutung als Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen oder Übergewicht. Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums haben Raucher*innen ein um 65 Prozent höheres Risiko für einen Herzinfarkt als Nichtraucher*innen.
Übergewicht: Risikofaktor für Herzinfarkt
Übergewicht (Adipositas) stellt einen bedeutenden Herzinfarkt-Risikofaktor dar. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen wird der Herzmuskel selbst durch Entzündungsstoffe aus dem Fettgewebe – vor allem aus dem viszeralen Fett im Bauchraum – geschädigt, zum anderen steigt das Risiko für Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes mellitus. Diese Folgeerkrankungen können wiederum zu gefährlichen Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose) führen, die eine koronare Herzkrankheit (KHK) und einen Herzinfarkt begünstigen.
Ungesunde Ernährung als Herzinfarkt-Risikofaktor
Eine gesunde Ernährung mit Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide und gesunden Fetten aus hochwertigen Ölen kann das Herz vor Krankheiten schützen. Umgekehrt macht eine ungesunde Ernährung das Herz auf Dauer krank. Transfettsäuren aus Fertigprodukten erhöhen zum Beispiel das "böse" LDL-Cholesterin im Blut, ein übermäßiger Salzverzehr steigert den Blutdruck und eine kalorienreiche Ernährung mit einem hohen Zuckerkonsum führt zu Übergewicht. Auch Alkohol sollte zur Vorbeugung von Herzerkrankungen nur in Maßen konsumiert werden.
Herzinfarkt-Risikofaktor Bewegungsmangel
Zu wenig Bewegung erhöht das Risiko für eine koronare Herzkrankheit und somit auch für einen Herzinfarkt. Bewegungsmangel begünstigt die Entstehung von Übergewicht und Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck, die das Herz schädigen können. Wie effektiv Bewegung vor einem Herzinfarkt schützt, haben zahlreiche Studien schon mehrfach bewiesen. Laut der Deutschen Herzstiftung senkt bereits ein zügiger, zehnminütiger Spaziergang am Tag das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um 20 Prozent.
Erhöhte Fettwerte im Blut steigern Herzinfarkt-Risiko
LDL- und HDL-Cholesterin spielen bei der Entstehung von Herzerkrankungen und einem Herzinfarkt eine wichtige Rolle. Während das HDL-Cholesterin eine schützende Wirkung für die Gefäße hat, erhöht zu viel LDL-Cholesterin die Gefahr einer Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung ist das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen erhöht, wenn der LDL-Wert den HDL-Wert um das Dreifache übersteigt. Ein sehr hohes Risiko für eine Gefäßverkalkung besteht, wenn der Wert um das Fünffache erhöht ist. Wie hoch die Werte sind, lässt sich durch eine Blutuntersuchung bestimmen.
Bluthochdruck als Herzinfarkt-Risikofaktor
Fast jeder dritte Mensch in Deutschland leidet laut der Deutschen Hochdruckliga an Bluthochdruck. Das Tückische: Bei Bluthochdruck besteht ein zu hoher Druck in den Arterien, wodurch die Gefäßinnenwände geschädigt werden können. Dies wiederum begünstigt, dass sich gefährliche Ablagerungen in den Gefäßen bilden und infolgedessen möglicherweise ein Herzinfarkt entsteht. Betroffene sollten ihren Blutdruck daher regelmäßig kontrollieren. Ein gesunder Lebensstil, die Reduktion von Übergewicht und die Einnahme von Medikamenten können den Blutdruck senken.
Herzinfarkt-Risiko bei Diabetes mellitus
Auch ein Diabetes mellitus wird unbehandelt gefährlich für die Gefäße. Bei dieser Erkrankung kann der Zucker aus dem Blut durch eine Störung des Insulinstoffwechsels nicht in die Zellen aufgenommen werden: Er verbleibt im Blut und verursacht einen zu hohen Blutzuckerspiegel. Auf Dauer werden die Gefäße dadurch geschädigt und die Entstehung einer Arteriosklerose begünstigt. Damit sich die Erkrankung nicht negativ auf das Herz auswirkt, muss der Blutzuckerspiegel durch eine geeignete Ernährung und gegebenenfalls durch die Einnahme von Medikamenten gut eingestellt werden.
Stress als Herzinfarkt-Risikofaktor
Dauerhafter Stress stellt ebenfalls eine Gefahr für die Gefäße dar. Wenn die Entspannungsmöglichkeiten fehlen, ist der Spiegel der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin im Blut dauerhaft erhöht und kann die Gefäße schädigen. Dass emotionale Belastungen Auswirkungen auf das Herz haben, zeigt sich auch durch das sogenannte Broken-Heart-Syndrom. Das gebrochene Herz ist eine Funktionsstörung, die in seltenen Fällen bei sehr starken emotionalen Belastungen wie Trauer auftreten kann und sich durch eine Herzinfarkt-Symptomatik äußert.
Bereits überstandener Herzinfarkt
Bei Menschen, die in der Vergangenheit einen Herzinfarkt erlitten haben, besteht ein erhöhtes Risiko für einen erneuten Infarkt. In der Fachsprache wird dieser wiederholte Herzinfarkt als Reinfarkt bezeichnet. Bestimmte Faktoren beeinflussen das Risiko: Dazu gehören eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) sowie andauernder Nikotinkonsum. Zur Vorbeugung eines Reinfarkts müssen meist regelmäßig Medikamente eingenommen, ein gesunder Lebensstil geführt und ärztliche Kontrolltermine wahrgenommen werden.
Herzinfarkt: Risikofaktor erhöhtes Lebensalter
Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Gefahr für einen Herzinfarkt. Das Lebensalter gehört zwar zu den Herzinfarkt-Risikofaktoren, die sich nicht direkt beeinflussen lassen, dennoch können und sollten auch ältere Menschen etwas für ihr Herz tun: Wenn sie sich durch gesunde Ernährung und Bewegung fit halten, schützen sie ihren Körper möglichst effektiv vor Herz-Kreislauferkrankungen. Neben den altersbedingten Veränderungen in den Gefäßen lassen sich auf diese Weise krankhafte Erscheinungen verhindern, die durch einen ungesunden Lebensstil oder Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck entstehen.
Geschlecht als Herzinfarkt-Risikofaktor?
Der Herzinfarkt galt lange als überwiegende Männerkrankheit. Doch heute weiß man, dass er auch bei Frauen durchaus oft vorkommt und ab dem 65. Lebensjahr die häufigste Todesursache darstellt. Allerdings sind Männer im Schnitt etwa zehn Jahre früher von einem Herzinfarkt betroffen. Der Grund: Man geht davon aus, dass Frauen durch die Östrogenproduktion einen schützenden Effekt haben, der erst nach den Wechseljahren nachlässt.
Herzinfarkt-Risiko durch erbliche Veranlagung
Auch genetische Faktoren scheinen auf die Entstehung eines Herzinfarkts Einfluss zu nehmen. Bisher konnten allerdings noch nicht alle Fragen rund um ein mögliches familiäres Krankheitsrisiko abschließend durch wissenschaftliche Forschungen geklärt werden. Wenn in einer Familie Herzerkrankungen vorkommen, empfiehlt sich eine ärztliche Beratung: Je nach individuellem Fall können zum Beispiel regelmäßige Kontrolluntersuchungen und die Vermeidung von anderen Herzinfarkt-Risikofaktoren ratsam sein.
Je mehr Herzinfarkt-Risikofaktoren vorliegen, desto größer ist die Gefahr, dass sich daraus gesundheitliche Folgen für das Herz-Kreislaufsystem entwickeln. Leider hat man potenzielle Ursachen wie Alter und Geschlecht nicht selbst in der Hand. Aber es gibt durchaus eine Reihe von Faktoren, die jeder Mensch beeinflussen kann, um seine Gesundheit zu schützen. So gefährlich sind Rauchen, Übergewicht und weitere Risikofaktoren wirklich!
- Bundesministerium für Bildung und Forschung: Herz in Gefahr? Ursachen, Prävention, Therapie – Ergebnisse der Herz-Kreislauf-Forschung: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/files/Herz_in_Gefahr_barrierefrei.pdf (Abruf: 04/2021)
- Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung: Endlich mit dem Rauchen aufhören? So schaffen Sie es! https://www.herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/rauchen-aufhoeren (Abruf: 04/2021)
- Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums (dkfz): Fakten zum Rauchen. Durch Rauchen und Passivrauchen verursachte Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems: https://www.dkfz.de/de/rauchertelefon/download/FzR_Herz-Kreislauf.pdf (Abruf: 04/2021)
- Presseinformationen der Deutschen Hochdruckliga (DHL): Bluthochdruck in Zahlen: https://www.hochdruckliga.de/presse/informationen/bluthochdruck-in-zahlen (Abruf: 04/2021)
- Zeymer, U., Deutsches Ärzteblatt online: Herzinfarkt: Was kommt in den Jahren danach? SUPPLEMENT: Perspektiven der Kardiologie. https://www.aerzteblatt.de/archiv/210112/Herzinfarkt-Was-kommt-in-den-Jahren-danach (Abruf: 04/2021)