Corona und Herz: Informationen für Herzkranke
Corona kann dem Herzen schaden. Die Infektion löst eine systemische Erkrankung aus. Sie betrifft nicht nur die Lunge, sie kann im gesamten Körper Schaden anrichten. Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck sind besonders gefährdet, im Falle einer Infektion einen schweren Verlauf zu erleiden. Was Herzkranke beachten sollten, lesen Sie hier.
COVID-19: Komplikationen am Herzen
Corona ist für das Herz in zweierlei Hinsicht gefährlich: Menschen mit schon bestehenden Herz-Kreislauferkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Aber auch gesunde Personen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren, können durch die Infektion Schäden am Herzen erleiden.
SARS-CoV-2 bei bestehenden Herz-Kreislauferkrankungen
Wie schwer eine Corona-Infektion verläuft, ist bei keinem Menschen voraussehbar – auch nicht bei bestehenden Herz-Kreislauferkrankungen. Generell kann eine Infektion mit Viren oder Bakterien vom Körper schlechter abgewehrt werden, wenn das Herz durch Vorerkrankungen geschwächt ist. Eine bestehende Herzschwäche, koronare Herzkrankheit oder ein überstandener Herzinfarkt sind in jedem Fall Gründe, für die Einstufung in die COVID-19-Risikogruppe. So weist jeder dritte Mensch, der aufgrund von COVID-19 im Krankenhaus versorgt werden muss, eine kardiovaskuläre Vorerkrankung auf. Laut der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie kommen diese Erkrankungen am häufigsten vor:
- Bluthochdruck (58 Prozent)
- Diabetes (28 Prozent)
- Herzrhythmusstörungen (27 Prozent)
- Herzinsuffizienz (20 Prozent)
Das Risiko im Krankenhaus an COVID-19 zu versterben ist laut Studien beinahe doppelt so hoch, wenn eine Herz-Kreislauferkrankung vorliegt. Deswegen ist es für Betroffene wichtig, sich vor einer Corona-Infektion zu schützen.
Corona kann auch gesunde Herzen schädigen
Untersuchungen zeigten zudem, dass sich auch milde COVID-19 Verläufe negativ auf das Herz auswirken können. In einer Studie der Universitätsklinik Frankfurt konnten bei 78 Prozent der Patient*innen, die eine Corona-Infektion überstanden haben, strukturelle Auffälligkeiten im MRT (Magnetresonanztomographie) festgestellt werden. 60 Prozent wiederum litten danach an einer Herzmuskelentzündung. Weiterhin konnte durch Autopsie von an Corona verstorbenen Menschen gezeigt werden, dass sich das Virus auch in Herzzellen vermehrt. All diese Personen hatten Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder eine koronare Herzkrankheit.
Herzkranke sollten sich vor Corona schützen
Gerade Risikogruppen sollten sich vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2-Virus schützen. Für Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen ist es deshalb ratsam, das bestehende Impfangebot anzunehmen und so einer Infektion sowie einem schweren COVID-19-Verlauf vorzubeugen. Die Risiken einer Corona-Impfung für Herzkranke sind minimal, es kommt nicht zu vermehrten Impfnebenwirkungen.
Neben der Impfung ist auch das Einhalten der AHA-Regeln weiterhin essenziell für die Gesundheit:
- Abstand halten
- Hygienemaßnahmen durchführen
- Alltagsmaske (FFP2-Maske) tragen
Bis der vollständige Schutz der Corona-Impfung eingetreten ist, sollte so wenig Kontakt zu haushaltsfremden Personen wie möglich bestehen. Bei einem Treffen ist es zudem sinnvoll, sich an der frischen Luft aufzuhalten.
Tipps für Herzkranke in Zeiten der Corona-Pandemie
Viele Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen haben die Befürchtung, dass es zu Wechselwirkungen zwischen den verschriebenen Herzmedikamenten und Corona kommt. Studien zeigen, dass sich Arzneimittel wie Blutverdünner, Blutdruck- oder Cholesterinsenker eher positiv auf den Verlauf von COVID-19 auswirken können. Auch zwischen den Herzmedikamenten und den Impfstoffen konnten bisher keine Wechselwirkungen nachgewiesen werden. Das bedeutet, Herzkranke sollen ihre Medikamente weiterhin einnehmen. Bei Unsicherheiten ist ärztlicher Rat einzuholen.
Herzgesund leben lässt sich auch während der Pandemie umsetzen. Gesunde Ernährung, individuell angepasste Bewegung sind weiterhin möglich. Ein Spaziergang an der frischen Luft oder eine entspannte Radtour sind trotz den Corona-Beschränkungen möglich - damit das Herz auch nach der Pandemie gesund bleibt.